Herschel Grynszpan wird am 28. März 1921 in Hannover geboren. Als in Deutschland geborener polnischer Staatsangehöriger erhält Grynszpan einen polnischen Pass. In Hannover kann er wegen der Rassenpolitik des NS-Regimes keine Arbeit finden. Seine Bemühungen um ein Visum nach Palästina scheitern. Stattdessen reist er zu Verwandten nach Brüssel. Nach kurzer Zeit reist er illegal nach Frankreich und lebt bei seinem Onkel in Paris. Ende des Jahres wird sein Ersuchen um eine Erlaubnis zur Wiedereinreise nach Deutschland abgelehnt. Im Juli wird ihm der Aufenthalt in Frankreich wegen seiner illegalen Einreise verweigert. Grynszpan hält sich weiter bei seinem Onkel versteckt.
Am 28. Oktober 1938 werden von der deutschen Regierung 15.000 "polnische" Juden nach Polen abgeschoben. Unter ihnen sind auch die Eltern von Grynszpan. Am 3. November erfährt Grynszpan davon. In seiner Verzweiflung erschießt der Siebzehnjährige am 7. November den Sekretär der deutschen Botschaft in Paris Ernst vom Rath. Grynszpans Mord wird propagandistischer Anlass für die "Reichskristallnacht" am 9. November 1938. Im Juni 1940 wird er von der französischen Staatsanwaltschaft des Mordes angeklagt und von der Vichy-Regierung an Deutschland ausgeliefert, wo er im KZ Sachsenhausen und im Gestapo-Gefängnis in Berlin inhaftiert wird. Der geplante Schauprozess gegen ihn wird jedoch aufgeschoben. Sein weiteres Schicksal ist ungeklärt.