Biografie: Josef Chotzen sen.

Josef Chotzen sen. wird am 3. Juli 1883 in Oberglogau (Glogówek)/Oberschlesien geboren, sein Vater ist Rabbiner. In Cottbus lernt Josef Chotzen Elsa Arndt kennen und verliebt sich in sie. Ihr erster Sohn wird 1907 unehelich geboren. Die beiden Familien sind anfänglich gegen die Heirat und geben erst sieben Jahre später ihr Einverständnis.

1914 zieht die junge Familie nach Berlin-Wilmersdorf, wo Josef Chotzen ein Wäschegeschäft eröffnet. Drei Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs wird er 1917 als Soldat eingezogen, aus dem er ein Jahr später unverletzt zurückkehrt.

Im August 1929 gibt Josef Chotzen sein Wäschegeschäft auf und wechselt als Angestellter zur Mitteldeutschen Textil-Einkaufsgesellschaft (Mitex). Im März 1936 wird er entlassen, um, wie es im Zeugnis hieß, "den Betrieb arisch zu gestalten." Von 1938 an wird Josef Chotzen zur Zwangsarbeit im Gleisbau herangezogen. Ab 1940 ist er körperlich nicht mehr in der Lage schwere Zwangsarbeit zu verrichten – er verliert alle Einkünfte.

Am 27. Januar 1942 stirbt Josef Chotzen mit 58 Jahren im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.