Am 20. September 1875 wird Matthias Erzberger in Buttenhausen auf der Schwäbischen Alb geboren. Von 1903 bis 1918 ist er Reichstagsabgeordneter des Zentrums. Er entwickelt sich zum Finanzexperten in Kolonial- und Budgetfragen. 1918 wird er in der Regierung Prinz Max von Badens zum Staatssekretär ohne Geschäftsbereich ernannt.
Am 11. November 1918 ist Erzberger erster Unterzeichner des Waffenstillstandsabkommens in Compiègne, das dem Deutschen Reich zahlreiche Lasten auferlegt.
Im Kabinett Scheidemann wird Erzberger am 13. Februar 1919 Reichsminister ohne Geschäftsbereich mit besonderer Verantwortung für alle Waffenstillstandsfragen. Er befürwortet die Annahme des Versailler Vertrags mangels militärischer und politischer Alternativen. Die rechtsradikale Hetze gegen Erzberger als "Novemberverbrecher" und "Volksverräter" verschärft sich. Am 21. Juni 1919 wird er im Kabinett Bauer zum Vizekanzler und Finanzminister ernannt. 1920 tritt er jedoch wegen der fortwährenden persönlichen Angriffe der antirepublikanischen Rechten zurück.
Matthias Erzberger wird am 26. August 1921 auf einem Spaziergang von zwei ehemaligen Marineoffizieren bei Bad Griesbach (Schwarzwald) erschossen. Das Attentat ist durch den Germanen-Orden unter Manfred von Killinger vorbereitet worden und richtet sich gegen Erzberger als Vertreter der Weimarer Republik.