Biografie: Ruth Chotzen

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Ruth
Ruth Chotzen wird am 21. Mai 1922 als älteste Tochter von Klara und Sali Cohn in Berlin geboren. Sie hat zwei jüngere Schwestern, Ursula und Liselotte. Ruth besucht bis 1936 eine Schule in der Großen Hamburger Straße. In dieser Zeit kommt sie mit dem Zionismus in Berührung und tritt in den Jugendverband Habonim ein.

Nachdem ihr als Jüdin von den Nationalsozialisten der weitere Schulbesuch verboten wird, beginnt sie eine Ausbildung als Bürokraft bei der jüdischen Firma Wegner Nachfolger. 1939 wird der Betrieb "arisiert" und Ruth kommt als Zwangsarbeiterin in eine Glimmerfabrik.

Im November desselben Jahres lernt sie Ulli Chotzen kennen. Ruth und Ulli heiraten im Dezember 1941. Im Juli 1943 wird sie zusammen mit ihrem Mann, Bubi Chotzen und dessen Frau Lisa nach Theresienstadt (Terezín) deportiert. Im Oktober 1944 meldet sich Ruth freiwillig, ihrem Mann Ulli nach Auschwitz (Oświęcim) zu folgen. Drei Wochen bleibt sie in Auschwitz (Oświęcim) bis sie in eine kleine Textilfabrik nach Merzdorf gebracht wird, wo sie bis Kriegsende Zwangsarbeit ableisten muss.

Kahlgeschoren, abgemagert und zu Fuß erreicht sie im Juni 1945 Berlin. Als sie im Dezember 1945 von der Ermordung ihres Mannes hört, bereitet sie ihre Auswanderung nach Amerika vor.

Heute lebt Ruth in New York und ist mit Fred Weinstein verheiratet. Beide haben drei Kinder und sieben Enkelkinder.