Wie schon im Kaiserreich zeichnet sich das Zentrum, die Partei des politisch organisierten Katholizismus, auch in der Weimarer Republik als die Partei mit dem konstantesten Stimmenanteil aus. In der Nationalversammlung bildet das Zentrum zunächst mit der SPD und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) die Weimarer Koalition. Die Zentrumspartei ist aber auch an allen späteren Reichsregierungen bis 1932 beteiligt und stellt mit Konstantin Fehrenbach, Joseph Wirth, Wilhelm Marx, Heinrich Brüning sowie Franz von Papen fünf Reichskanzler, deren politische Bandbreite vom linksliberalen Wirth bis zum nationalkonservativen Papen reicht. Die weite Spannbreite des Zentrums zwischen seinem rechten und linken Flügel spiegelt sich deutlich in den verschiedensten Koalitionen, die das Zentrum eingeht, wider.