Achsenmächte
Die Verbündeten während des Zweiten Weltkriegs, Deutschland, Italien und Japan werden als "Achsenmächte" ...
Die Verbündeten während des Zweiten Weltkriegs, Deutschland, Italien und Japan werden als "Achsenmächte" bezeichnet. Das erste Bündnis, die "Achse Berlin-Rom", gibt es seit 1936 zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland unter Adolf Hitler und dem faschistischen Italien unter Benito Mussolini.
Im Mai 1939 kommt ein Militärbündnis, der "Stahlpakt", hinzu. Japan schließt sich diesem Bündnis im September 1940 im "Dreimächtepakt" an. Später folgen noch Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Finnland und die Slowakei.
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Aktion T 4
Im Oktober 1939 gibt Adolf Hitler in einem geheimen Schreiben den Befehl zur Vernichtung so genannten ...
Im Oktober 1939 gibt Adolf Hitler in einem geheimen Schreiben den Befehl zur Vernichtung so genannten "lebensunwerten Lebens". Darunter fallen nach der Definition der nationalsozialistischen Ideologie behinderte oder unheilbar kranke Menschen.
Die "Kanzlei des Führers der NSDAP" unter Philipp Bouhler wird mit der Organisation der Tötungsaktion beauftragt. Die "Selektierten" werden in Tötungsanstalten deportiert, von denen es im Gebiet des Deutschen Reiches zwischen 1939 und 1941 insgesamt sechs gibt. In der so genannten "Aktion T 4", benannt nach der für den Massenmord eingerichteten Organisationszentrale in der Berliner Tiergartenstraße 4, werden von 1940 bis September 1941 über 70.000 Menschen "desinfiziert" (vergast). Organisationsform und Know-how der Aktion standen Modell für die "Endlösung der Judenfrage".
Nach Protesten von kirchlicher Seite muss Hitler 1941 die "Aktion T 4" formal einstellen, im Verborgenen geht die Mordaktion dennoch bis kurz vor Kriegsende weiter, auch in Konzentrationslagern in Osteuropa.
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Alliierte
Als Alliierte bezeichnet man die verbündeten Nationen, die während des Zweiten Weltkriegs in der ...
Als Alliierte bezeichnet man die verbündeten Nationen, die während des Zweiten Weltkriegs in der "Anti-Hitler-Koalition" gegen die Achsenmächte kämpfen, in führender Rolle Frankreich, Großbritannien, die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten von Amerika.
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"Anschluss"
Der "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland am 12. März 1938 ist als der erste große ...
Der "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland am 12. März 1938 ist als der erste große Schlag von Hitlers Außenpolitik und im Rahmen von Hitlers Expansionsplänen in Ostmitteleuropa zu sehen. Im März 1938 stellt Hitler dem österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg ein Ultimatum, das mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich droht und die Übergabe der Regierungsgewalt an den Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart fordert. Nachdem sein verzweifelter Hilfeappell an die europäischen Mächte ungehört blieb, tritt Schuschnigg am 11. März zurück.
Als der österreichische Bundespräsident Wilhelm Miklas sich am selben Tag weigert, Seyß-Inquart zum Nachfolger Schuschniggs zu ernennen, gibt Hitler den Befehl zum Einmarsch, der am 12. März 1938 erfolgt. Aufgrund der positiven Haltung der österreichischen Bevölkerung, entscheidet sich Hitler - entgegen seinen früheren Plänen - für den völligen "Anschluss" Österreichs. Das heißt, Österreich verliert die staatliche Eigenständigkeit und geht als Gau "Ostmark" unter Reichsstadthalter Seyß-Inquart im Deutschen Reich auf.
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Anti-Hitler-Koalition
In der Anti-Hitler-Koalition sind diejenigen Staaten verbündet, die im Zweiten Weltkrieg gegen das ...
In der Anti-Hitler-Koalition sind diejenigen Staaten verbündet, die im Zweiten Weltkrieg gegen das nationalsozialistische Deutschland,
bzw. die "Achsenmächte" Deutschland, Italien und Japan kämpfen: Großbritannien, Frankreich, die USA und die Sowjetunion, sowie zahlreiche weitere Staaten.
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Antisemitismus
Abneigung oder Feindschaft gegenüber Juden. Bis in das späte 19. Jahrhundert ist die Judenfeindschaft meist ...
Abneigung oder Feindschaft gegenüber Juden. Bis in das späte 19. Jahrhundert ist die Judenfeindschaft meist religiös begründet. Im Mittelalter führt sie unter dem Vorzeichen der "Glaubensleidenschaft" zu Zwangstaufen und Verfolgungen, der Einführung von Juden-Abzeichen und -Kleidungsstücken, in der frühen Neuzeit auch zur Errichtung von Ghettos. Seit dem späten 18. Jahrhundert suchen viele Juden einen Ausweg in der Assimilation, die oft bis zur Abkehr vom Judentum und dem Übertritt zum Christentum geht.
In der "modernen Form" der Judenfeindschaft - der Begriff Antisemitismus ist erstmals 1879 nachweisbar - tritt der religiöse Aspekt zurück. Gestützt auf pseudowissenschaftliche Theorien werden Juden nun als eigene "Rasse" betrachtet. Dabei werden die Juden mit stereotypen Beschreibungen als Träger negativer "Rassen-" und Charaktermerkmale beschrieben, unabhängig davon, ob sie an jüdischen Traditionen festhalten, als Religionslose leben oder zum Christentum konvertiert sind.
Der rassistisch motivierte Antisemitismus wird von den Nationalsozialisten als zentraler Bestandteil ihrer "Weltanschauung" übernommen. In der Anfangsphase der Partei stützt sich Adolf Hitler in seinen öffentlichen Auftritten fast ausschließlich auf äußerst aggressiv vorgetragene judenfeindliche Hetze. Der Antisemitismus wird 1933 mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten zur Staatsideologie. Bis 1939 wird er durch massive Propaganda, staatliche Maßnahmen und gezielte Übergriffe, zum Teil in Form von Pogromen, ständig verschärft. Während des Zweiten Weltkriegs gipfelt er ab 1941 in der systematischen Ermordung der europäischen Juden in Vernichtungslagern.
Der Antisemitismus der Gegenwart knüpft in weiten Teilen an den Nationalsozialismus an. Er äußert sich in Zerstörungsakten auf jüdischen Friedhöfen, Angriffe auf Synagogen und andere jüdische Einrichtungen sowie Verleugnung, Verharmlosung oder gar Rechtfertigung des nationalsozialistischen Massenmordes.
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Appeasement-Politik
Die Bezeichnung "Appeasement-Politik" (englisch für "Besänftigung", "Beschwichtigung") beschreibt die verhaltene ...
Die Bezeichnung "Appeasement-Politik" (englisch für "Besänftigung", "Beschwichtigung") beschreibt die verhaltene Reaktion der westeuropäischen Regierungen, vor allem der britischen, auf die ersten Schritte der Expansionspolitik des nationalsozialistischen Deutschlands unter Adolf Hitler. Ziel der Politik des "Appeasement" ist es, durch territoriale Zugeständnisse an Hitler einen Krieg zu vermeiden. Höhepunkt ist dabei das Münchner Abkommen vom September 1938.
Mit der französisch-britischen Garantieerklärung für Polen endet die "Appeasement-Politik" Ende März 1939.
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Arbeitslager
Arbeitslager sind Straflager, in denen Menschen zur Zwangsarbeit, meist in primitiven Baracken, festgehalten ...
Arbeitslager sind Straflager, in denen Menschen zur Zwangsarbeit, meist in primitiven Baracken, festgehalten werden. Die Einweisung in ein Arbeitslager kann als Strafe für kriminelle Handlungen oder verbotene politische oder religiöse Betätigung erfolgen. Außerdem wird die wirtschaftliche Arbeitskraft der Inhaftierten ausgebeutet.
Arbeitslager sind oft Kennzeichen totalitärer Regime. Im nationalsozialistischen Dritten Reich werden darüber hinaus Lager in den eingegliederten Ostgebieten sowie den besetzten Gebieten eingerichtet, die sich von den Konzentrationslagern nicht unterscheiden, sondern lediglich anderen Zuständigkeiten im SS-Apparat unterliegen. Im April 1944 gibt es 20 Konzentrationslager und 165 angeschlossene Arbeitslager im Deutschen Reich und in den von den Deutschen besetzten Gebieten.
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Arier
Das Wort Arya kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Herr" oder "Edler". Ursprünglich bezeichnet der Begriff ...
Das Wort Arya kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Herr" oder "Edler". Ursprünglich bezeichnet der Begriff "arisch" die Zugehörigkeit zu einer bestimmten indogermanischen Sprachfamilie, später werden die indogermanischen Bewohner Vorderindiens und des Iran als "Arier" bezeichnet. Die Nationalsozialisten übernehmen aus rassistischen, pseudowissenschaftlichen Lehren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts den Begriff zur Kennzeichnung "nordischer“ Völker bzw. einer weißen, nichtjüdischen "Herrenrasse".
Mit dem "Arierparagraphen" im "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" (7. April 1933), den "Nürnberger Gesetzen" (15. September 1935), den "Ariernachweisen" und anderen Maßnahmen sollten Juden aus dem öffentlichen Leben gedrängt und isoliert werden. In der Ideologie der Nationalsozialisten war die so genannte "arische Herrenrasse" dazu ermächtigt, über andere Menschengruppen wie Juden, Sinti und Roma, Slawen etc. als "minderwertige" Rassen oder Völker zu herrschen, sie auszubeuten und gegebenenfalls zu vernichten.
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Arisierung
Nationalsozialistische Bezeichnung für die zwangsweise Enteignung von "Nichtariern", in erster Linie Juden im ...
Nationalsozialistische Bezeichnung für die zwangsweise Enteignung von "Nichtariern", in erster Linie Juden im Sinne der "Nürnberger Gesetze", und die Überführung ihres Besitzes und Vermögens in die Hände von "Ariern" bzw. des Deutschen Reiches. Durch "Arisierungsverordnungen" werden Juden im Frühjahr 1938 zunächst gezwungen, Werte und Vermögen über 5000 Reichsmark anzumelden und ihre Gewerbebetriebe registrieren zu lassen. Kurz nach der Reichspogromnacht / "Reichskristallnacht" vom 9./10. November 1938 wird durch eine weitere Verordnung die "Entjudung der deutschen Wirtschaft" mit brutalen Maßnahmen fortgesetzt.
Die Zwangslage der Juden wird dazu ausgenutzt, sie zur Abgabe ihrer Geschäfte, Firmen oder Grundstücke weit unter ihrem tatsächlichen Wert zu nötigen. Die "Arisierung" dient auch als Druckmittel, um die Juden zur Auswanderung zu veranlassen, nimmt anderseits vielen von ihnen die notwendigen Mittel dazu.
Im weiteren Sinne bezeichnet der Begriff die Verdrängung der Juden aus ihren Berufen und dem öffentlichen Leben im nationalsozialistischen Deutschland insgesamt.
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Assimilation
Anpassung einer religiösen oder ethnischen Minderheit an die Kultur ihrer Umgebung, die "Mehrheitsgesellschaft". ...
Anpassung einer religiösen oder ethnischen Minderheit an die Kultur ihrer Umgebung, die "Mehrheitsgesellschaft". Unter den europäischen Juden gibt es spätestens seit dem 19. Jahrhundert eine starke Bewegung, sich den Traditionen und Bräuchen der umgebenden Mehrheitsgesellschaften anzupassen. Das Spektrum reicht von einer nur graduellen Übernahme nichtjüdischer Umgangsformen bis hin zur Konversion zum Christentum.
War noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts von vielen in der Assimilation ein Weg zur Gleichberechtigung der Juden gesehen worden, zeigte spätestens der Rassenantisemitismus des NS-Regimes, dass auch kulturelle Angleichung nicht vor Verfolgung schützen konnte.
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Auschwitz (Oświęcim)
Nahe Auschwitz (polnisch Oświęcim), etwa 60 km südwestlich von Krakau am Zusammenfluss von Weichsel und Sola ...
Nahe Auschwitz (polnisch Oświęcim), etwa 60 km südwestlich von Krakau am Zusammenfluss von Weichsel und Sola gelegen - ein Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs -, errichten die Nationalsozialisten ab Mai 1940 aus einem Kasernenkomplex ein Lager, das zunächst für Zwangsarbeiter bestimmt war, die in den in der Umgebung angesiedelten Industrieunternehmen eingesetzt werden. Ab Frühjahr 1941 kommt ein Werk zur Herstellung synthetischen Gummis dazu. Für die dort arbeitenden Häftlinge wird das Außenlager Monowitz (Auschwitz III) gebaut. Opfer der ersten Massenmorde im Lager Auschwitz sind im Juli/August 1941 sowjetische Kriegsgefangene und kranke sowie arbeitsunfähige Häftlinge. Am 3. September 1941 wird zum ersten Mal die Massentötung mit dem Giftgas Zyklon B an russischen Kriegsgefangenen "erprobt". Nach dem Bau des Nebenlagers Auschwitz-Birkenau (Baubeginn Oktober 1941) wird Auschwitz zum größten Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Im Mai 1942 beginnen die Massenvergasungen von Juden aus allen von deutschen Truppen besetzten Gebieten. Zuletzt hatte der Lagerkomplex - nach der Räumung von sieben polnischen Dörfern - eine Ausdehnung von 40 Quadratkilometern.
Mindestens eine dreiviertel Million, wahrscheinlich jedoch über 1,1 Millionen Menschen werden dort von den Nationalsozialisten erschossen, in der überwiegenden Mehrzahl in den Gaskammern getötet, oder sterben an den Folgen der schweren Arbeit, ehe sowjetische Truppen das Lager am 27. Januar 1945 befreien.
Heute ist der Name Auschwitz Symbol und Synonym für den systematischen Mord an den europäischen Juden.
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Auschwitz-Prozess
Zwischen 1963 und 1965 finden in Frankfurt am Main Prozesse gegen Aufseher und Angehörige der Lagerverwaltung des ...
Zwischen 1963 und 1965 finden in Frankfurt am Main Prozesse gegen Aufseher und Angehörige der Lagerverwaltung des nationalsozialistischen Vernichtungslagers Auschwitz statt - fast zwanzig Jahre nach der Befreiung des Lagers. Der Auschwitz-Prozess ist das bis dahin größte Strafverfahren gegen Beteiligte am NS-Völkermord. In den Verhandlungen gegen die zwanzig Angeklagten kommt die grausame Realität der NS-Vernichtungsmaschinerie ans Licht.
Am 19. August 1965 wird das Urteil verkündet. Sechs Angeklagte erhalten eine lebenslange Haftstrafe, elf werden zu Zuchthausstrafen zwischen drei und 14 Jahren verurteilt, drei Angeklagte freigesprochen. Trotz der großen Empörung, die das niedrige Strafmaß in der internationalen und Teilen der deutschen Öffentlichkeit auslöst, wird anerkannt, dass die Gerichte nur nachweisbare Verbrechen von einzelnen Tätern verfolgen können. Die Grenzen der Justiz in der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit werden in den Verfahren deutlich. Eine künstlerische Verarbeitung des Prozesses stellt das Oratorium "Die Ermittlung" von Peter Weiss dar. Die szenische Dokumentation des Prozesses wurde am 19. Oktober 1965 gleichzeitig in West- und Ostberlin uraufgeführt.
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Bergen-Belsen
Bergen-Belsen ist ein nationalsozialistisches Konzentrationslager bei Hannover. Es wird im Frühjahr 1941 von der ...
Bergen-Belsen ist ein nationalsozialistisches Konzentrationslager bei Hannover. Es wird im Frühjahr 1941 von der Wehrmacht errichtet und dient zunächst als Lager für Kriegsgefangene. Bis Februar 1942 sterben dort mindestens 18 000 sowjetische Kriegsgefangene.
Von April 1943 an wird Bergen-Belsen als Konzentrationslager für jüdische Gefangene benutzt. Ab März 1944 entwickelt sich Bergen-Belsen zu einem "Aufnahmelager" für Häftlinge aus anderen Konzentrationslagern. Meist sind sie auf sogenannten Todesmärschen aus den frontnahen Konzentrationslagern hierher getrieben worden. Ohne ärztliche Behandlung, ausreichende Nahrung und Unterkünfte werden die Häftlinge ihrem Schicksal überlassen, darunter auch die 15-jährige Anne Frank.
Als Bergen-Belsen am 15. April 1945 von britischen Soldaten befreit wird, bietet sich diesen ein Bild des Grauens: Tausende von Leichen liegen über das Lager verstreut und zwischen ihnen Überlebende in allen Stadien der Auszehrung und der Krankheit. Etwa 50 000 Häftlinge und
20 000 sowjetische Kriegsgefangene kamen im Lager ums Leben. Rund 14 000 Überlebende starben bis Ende Juni 1945 an den Folgen der Haftbedingungen.
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Berlin-Blockade
Nach dem Sieg über das nationalsozialistische Deutschland teilen die Alliierten Deutschland in vier ...
Nach dem Sieg über das nationalsozialistische Deutschland teilen die Alliierten Deutschland in vier Besatzungszonen. Berlin wird ebenfalls in vier Sektoren geteilt.
Die Sowjetunion nimmt die westzonale Währungsreform zum Anlass, um vom 24. Juni 1948 an den gesamten Güter- und Personenverkehr durch die sowjetisch besetzte Zone völlig zu unterbinden.
Über eine Luftbrücke stellen die Westmächte die Versorgung West-Berlins sicher.
Mit fast 200.000 Flügen transportieren "Rosinenbomber" rund 1,5 Millionen Tonnen lebenswichtiger Güter nach Berlin. Durch den Durchhaltewillen der West-Berliner und die Unterstützung der Westmächte scheitert die Berlin-Blockade und wird nach fast einem Jahr im Mai 1949 aufgehoben.
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Birkenau
Birkenau ist ein Außenlager des NS-Vernichtungslagers Auschwitz (Oświęcim) in Polen, auch Auschwitz II genannt. ...
Birkenau ist ein Außenlager des NS-Vernichtungslagers Auschwitz (Oświęcim) in Polen, auch Auschwitz II genannt. Da das Stammlager Auschwitz (Oświęcim) im Oktober 1941 völlig überfüllt ist, müssen Häftlinge ein neues Lager aus 250 fensterlosen Baracken errichten. In ihnen werden "arbeitsfähige" Häftlinge nach der "Selektion" in Birkenau untergebracht. 1943 betrug die Höchstbelegung des Lagers 100.000. Die Mehrheit (in der Regel etwa 75%) der nach Birkenau Deportierten wird jedoch als nicht arbeitsfähig eingestuft und unmittelbar nach der Ankunft in den Gaskammern ermordet. Lagerkommandant ist Rudolf Höß. Im August 1942 eröffnet die SS ein Frauenkonzentrationslager in Birkenau. Ein weiteres Teillager wird im Februar 1943 mit einem "Familienlager" für Roma geschaffen. Von den über 23.000 deportierten Roma sterben die meisten an Hunger, Krankheiten oder den Folgen "medizinischer Experimente" des Lagerarztes Josef Mengele.
Zur Erhöhung der Tötungskapazität sowie schnelleren Verbrennung der Leichen lässt die SS im Frühsommer 1943 von der Erfurter Firma J.A. Topf und Söhne vier neue große Vernichtungsanlagen in Birkenau errichten. Im November 1944 lässt SS-Chef Himmler angesichts des Vormarschs der sowjetischen Truppen die Vergasungen einstellen, die Gaskammern und Krematorien werden von der SS gesprengt. Ab Mitte Januar 1945 schickt die Lagerleitung mehrere Tausend Häftlinge auf "Todesmärsche" in Richtung Westen.
Im Stammlager Auschwitz sowie seinen Nebenlagern Birkenau und Monowitz sind von 1940 bis zur Befreiung 1945 von mindestens 1.300.000 Deportierten rund 900.000 direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet oder erschossen worden. Etwa 200.000 der im Lager registrierten Häftlinge starben an Hunger und Krankheiten.
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Blitzkrieg
Der "Blitzkrieg" ist eine Form der Kriegsführung unter Einsatz kombinierter Luft-, See- und Landstreitkräfte. ...
Der "Blitzkrieg" ist eine Form der Kriegsführung unter Einsatz kombinierter Luft-, See- und Landstreitkräfte. Dabei soll durch plötzliche, schnelle und unerwartete Truppenbewegung keine Zeit für den Gegner bleiben, eine stabile Verteidigung zu organisieren.
Mit dem für die Weltöffentlichkeit unerwartet kurzen Polenfeldzug der nationalsozialistischen Wehrmacht 1939 wird der Begriff "Blitzkrieg" zum Synonym für eine vermeintlich neue Form der Kriegsführung.
Die Nationalsozialisten nutzen den Begriff, um in propagandistischer Überhöhung militärische Überlegenheit und Unbesiegbarkeit auszudrücken.
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Bolschewismus
Der Begriff "Bolschewismus" bezeichnet eine auf den Theorien von Marx basierende kommunistische Theorie und ...
Der Begriff "Bolschewismus" bezeichnet eine auf den Theorien von Marx basierende kommunistische Theorie und politische Praxis, die von Lenin formuliert wurde. Auf einem Kongress der Sozialdemokratischen Partei Russlands 1903 fordert Lenin eine streng organisierte Partei aktiver Berufsrevolutionäre. Lenins Gegner jedoch treten für eine Partei ein, die für alle offen ist, die grundsätzlich mit den Zielen der Partei einverstanden sind. In der Endabstimmung erhält Lenin die Mehrheit. Die Anhänger Lenins werden von da an "Bolschewiki" (russisch: Mehrheitler) genannt, ihre Gegner "Menschewiki" (russisch: Minderheitler). Nach Lenins Tod wird die Auslegung seiner Lehren zum Gegenstand heftiger parteiinterner Auseinandersetzungen, bei denen sich am Ende Stalin und seine Anhänger gegen die Opposition, insbesondere durch Trotzki repräsentiert, durchsetzt.
Bereits im Ende 1926 verfassten zweiten Band von "Mein Kampf" formuliert Hitler neben einem radikalen Antisemitismus den Antibolschewismus als zentrale Überzeugung. Die Nationalsozialisten verwenden den Ausdruck später als Propagandabegriff und sprechen vom "jüdischen Bolschewismus". Die Agitation der extremen Rechten bezog sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auf ostjüdische Revolutionäre wie Rosa Luxemburg und Karl Radek als symbolische "Sendboten des jüdischen Bolschewismus", die "dauernd die Massen zum Klassenkampf und Bürgerkrieg" aufriefen.
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Buchenwald
Das Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar wird 1937 auf dem Ettersberg errichtet. Die ersten ...
Das Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar wird 1937 auf dem Ettersberg errichtet. Die ersten Insassen sind politische Gegner des NS-Regimes, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Sinti und Roma sowie Strafgefangene. Ende 1938 werden auch Tausende von Juden in Buchenwald inhaftiert. Ab Oktober 1942 werden die meisten jüdischen Häftlinge nach Auschwitz (Oświęcim) deportiert sowie über 8.000 sowjetische Kriegsgefangene von der SS durch Genickschuss in Buchenwald ermordet.
Nach Auflösung der Lager im Osten überführte die SS Anfang 1945 Tausende der Insassen nach Buchenwald, das zu Jahresbeginn mit über 100.000 Häftlingen das größte noch bestehende Konzentrationslager war. Innerhalb von knapp 100 Tagen starben 14.000 Häftlinge. Ab dem 6. April 1945 begann die Lagerleitung, die jüdischen Häftlinge auf "Todesmärsche" zu schicken, und verließ am 11. April das Lager. Am selben Tag trafen amerikanische Truppen im Lager ein. Im KZ Buchenwald waren insgesamt über 240.000 Menschen aus allen europäischen Ländern inhaftiert, von denen mindestens 50.000 starben.
Von 1945 bis 1950 wurde das Lager vom sowjetischen Geheimdienst als Gefängnis benutzt. Seit 1958 befindet sich in Buchenwald die erste "Nationale Mahn- und Gedenkstätte" der DDR.
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Bücherverbrennung
Am 10. Mai 1933 wird auf dem Berliner Opernplatz und in vielen anderen deutschen Universitätsstädten sogenanntes ...
Am 10. Mai 1933 wird auf dem Berliner Opernplatz und in vielen anderen deutschen Universitätsstädten sogenanntes "undeutsches Schrifttum" verbrannt. Diese publikumswirksamen Veranstaltungen sind nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Höhepunkt der Kampagne "Wider den undeutschen Geist", die vom Hauptamt für Presse und Propaganda der Deutschen Studentenschaft vorbereitet wird. Von "Feuersprüchen" begleitet, gehen Werke von Philosophen, Wissenschaftlern, Lyrikern, Romanautoren und politischen Schriftstellern in Flammen auf.
Unter Beteiligung von Rektoren und Professoren verbrennen Studenten auf riesigen Scheiterhaufen u.a. Werke von Karl Marx, Heinrich Heine, Sigmund Freud, Thomas Mann, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Bertolt Brecht, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Alfred Kerr. In Berlin begleitet Propagandaminister Goebbels die Bücherverbrennung - die in Deutschland zumeist mit Gleichgültigkeit aufgenommen wird - mit einer Schmährede gegen die "verfemten" jüdischen, sozialistischen und demokratischen Autoren, die in der NS-Kunst und Kultur keinen Platz finden sollten.
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