Freikorps bilden sich in Deutschland nach Ende des Ersten Weltkrieges aus den heimkehrenden Soldaten. Die Werbung für diese Freiwilligenverbände setzt um die Jahreswende 1918/19 ein. Weil der aus der Revolution hervorgegangene Rat der Volksbeauftragten bzw. die neue Reichsregierung unter dem Sozialdemokraten Friedrich Ebert zuverlässige, republiktreue Verbände nicht einrichten kann oder will, greift sie zur Bekämpfung von Unruhen und Aufständen auf die Freikorps zurück. Viele ehemalige Frontsoldaten, denen das zivile Leben nach Jahren des Krieges fremd geworden ist und die sich nach dem Zusammenbruch der Monarchie der Rückkehr in eine nicht-militärische Existenz verweigern, schließen sich den Freikorps aber keinesfalls an, um die Republik zu verteidigen. Im Gegenteil sind die Verbände von Beginn an ein Sammelbecken für konservative und antidemokratische, im weiteren Verlauf sogar zunehmend rechtsextreme und antisemitische Kräfte. So sind bereits nach der Niederschlagung des Januaraufstands 1919 Freikorps-Angehörige für die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht verantwortlich.