Ravensbrück

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Das Konzentrationslager Ravensbrück wird im brandenburgischen Landkreis Templin 1939 zunächst als reines Frauenlager gegründet, später entsteht ein kleines Männerlager und ein Lager für Mädchen. Ravensbrück hat bis zu 70 Außenlager.

Die Gefangenen erhalten eine Kennzeichnung auf der Kleidung, welches durch die Farbe eine Kategorie und durch einen Buchstaben die Nationalität bezeichnet. Jüdische Frauen tragen gelbe Dreiecke, die mit einem anderen Winkel kombiniert werden und so den Davidsstern ergeben. Kriminelle tragen grüne Dreiecke, Widerstandskämpferinnen und sowjetische Kriegsgefangene rote Dreiecke, Mitglieder der Zeugen Jehovas werden mit purpurroten Dreiecken gekennzeichnet. Separat klassifiziert mit schwarzen Dreiecken werden Lesben, Prostituierte, Sinti und Roma. Alle Insassen, einschließlich der Kinder, müssen schwere Arbeit verrichten.
Anfang 1945 wird in Ravensbrück eine Gaskammer in Betrieb genommen, in der bis zur Befreiung des Lagers 5.000 bis 6.000 Häftlinge umgebracht werden. Am 30. April 1945 wird das Lager von der Roten Armee befreit. Zwischen 1939 bis 1945 sind im KZ Ravensbrück etwa 132.000 Frauen und Kinder, 20.000 Männer und 1.000 weibliche Jugendliche als Häftlinge registriert worden. Von den Häftlingen, die aus über 20 Nationen - in der Mehrzahl aus Polen und der Sowjetunion - stammten, überleben 20.000-30.000 das Lager nicht.

1959 wird auf dem ehemaligen Lagergelände die zweite "Nationale Mahn- und Gedenkstätte" der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) eröffnet.